Heute geht es um die 80-zu-20-Regel und wie sie im Webdesign Anwendung findet.
Einleitung:
Es gibt diverse Theorien aus Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, die man als Webdesigner anwenden kann. Die 80-zu-20-Regel ist eine davon.
Der eigentliche Name dieser Theorie ist "Pareto Prinzip". Sie besagt, dass der Einsatz aller Mittel für ein Projekt nicht Proportional zum Ergebnis ist.
Grob gesagt heißt es, dass 80% der Ergebnisse mit 20% der Mittel generiert werden. Für die restlichen 20% der Ergebnisse heißt das, dass dazu 80% der Mittel nötig sind. Diese
Theorie begegnet immer wieder Kritiken, in denen gesagt wird, dass man nicht alle Projekte und Umstände so über einen Kamm scheren kann. Aber dennoch gibt es uns Aufschluss
darüber, dass Aufwand und Ergebnis nicht gleich verteilt sind.
Webdesign:
Diese Theorie lässt sich auch auf das Webdesign übertragen. Simpel gesagt, kommen User auf eine Homepage, dort haben sie Informationen mit denen sie im nachhinein eine Entscheidung treffen.
80% der User finden aber nur 20% der Infos relevant. Diese Infos heißt es herauszustellen und Intensiver darzustellen.
Mit Hilfe von Mousetracking oder Usabilitytests lassen sich diese Infos filtern und in einer Heatmap zusammenstellen. Das Internet stellt dazu jede menge Möglichkeiten, von denen die meisten zwar kostenpflichtig sind aber es teileweise auch Probeabos zu ihnen gibt.
Die Usabilitytests lassen sich auch schnell selber ausführen, dazu fragt man einige bekannte, ob sie sich die Seite anschauen und über ihre Schulter schauen, macht man sich zu ihrem Clickverhalten Notizen.
Wenn man im Nachhinein die Ergebnisse hat kommt es nur noch darauf an die Seite zu optimieren, selten bis gar nicht genutzte Elemente fliegen raus, und häufig genutzt kriegen mehr Platz.
Beispiele:
Navigation: In einer Shop Navigation sind die Elemente häufig alphabetisch geordnet, man könnte aber die 4 am häufigsten genutzten abgetrennt über alle anderen stellen.
Dropdown: Wenn man sich z.B. aus Deutschland kommend in einem Shop registriert, und man seine Anschrift angibt, so könnte als Land schon voreingestellt Deutschland stehen, die anderen
80% können dann im seltenen Fall nach ausgewählt werden.
Gut zu wissen ist auch noch, dass wenn man seine 20% an informativen Inhalten zusammen hat, dass man die restlichen 80% nicht mehr mit dem gleichen Aufwand pflegen muss.
Mobile:
Lohnenswert könnte diese Theorie sein, wenn man seine Seite Mobil bereitstellen will. Dann gilt eh erstmal, Inhalte kürzen!
Wenn man dann noch eine Statistik hätte die klar aussagt welche Inhalte am wichtigsten sind,
könnte man diese in seine Mobile Planung mit aufnehmen und umsetzen.
Fazit:
Wichtig für diese Methode ist es, dass vor der Umsetzung eine kleine Analyse stattgefunden hat, die man als Grundlage nehmen kann.
Desweiteren kann man hiermit sehr gut Priorisieren, welcher Teil der Seite mehr Aufmerksamkeit und Arbeitszeit geschenkt bekommt.
Aber am allerwichtigsten ist, dass sich mit dieser Theorie Conversion und Usability sehr sehr stark verbessern lassen.
Und damit wünsche ich euch allen ein schönes Wochenende!