Die American Statistical Association hat in ihrem Onlinejournal Journal of Statistical Software ein Paper von Eric Schulte et. al. (.pdf) veröffentlicht, dass, anschaulicher als es mir in diesem Blog bisher gelungen ist, erläutert, was org-mode
zu einer so faszinierenden Entwicklungsumgebung macht. Das Paper ist, wie sicher bereits vermutet, in englisch verfasst.
Ungeduldige Leser springen gleich zu Seite 13 und sehen sich die Beispiele direkt an; wer sich den nötigen Hintergrund aus den Beispielen nicht erschliessen kann oder möchte, liest Abschnitt 3 ab Seite 6. Wer wissen möchte, was eine solche Entwicklung motiviert hat, liest vielleicht am besten das ganze Dokument ab Seite 1.
:-)
Die Akronyme:
- LP: Literate Programming
- RR: Reproducible Research
Ich möchte hier betonen, dass der Abschnitt ab Ende des Paper über die Community hinter org-mode
nicht übertrieben ist. Wer meinen Artikel über LP mit org-mode
gelesen hat, erinnert sich vielleicht an den Fehler mit den Leerzeilen bei der Zusammenführung der Codeabschnitte. Ich bin diese Woche wieder über diesen Bug gestolpert, und habe eine Lösung gefunden und implementiert, die das Problem löste. Nachdem ich meinen Patch gepostet und das Problem erläutert hatte hat Eric Schulte zwei Stunden nach meiner letzten erklärenden Post einen weit besseren Fix als meinen eingecheckt – und ihn eine Stunde später nocheinmal revidiert, aufgrund einer Bemerkung eines anderen Entwicklers. Ich habe die Mailingsliste seitdem unter Beobachtung, und dieses Muster ist typisch für die org-mode
Entwicklung. Und dabei herrscht ein ungewöhnlich höflicher Umgangston in der Community.