Seit kurzen hat Google ein neues kleines Tool herausgebracht: Das Disavow Links Tool. Dies ermöglicht Webmastern das einfache entwerten von eigenen Backlinks. Wenn jemand zum Beispiel von einer abgestraften Seite verlinkt wird, kann man durch das Disavow Links Tool den Link ohne großen Aufwand entwerten.
Dieses Tool findet man unter folgender Adresse:
https://www.google.com/webmasters/tools/disavow-links-main
Durch das Hochladen einer einfachen Textdatei können die Domains mit den schlechten Links eingereicht werden. Derzeit kann das Bearbeiten solch einer Datei noch eine gewisse Zeit (Monate) in Anspruch nehmen, da nicht jeder eingereichte Link von Google blind gelöscht/entwertet wird. Jedoch wird sich dieser Prozess im Laufe der Zeit wohl auch verkürzen, wenn hier die ersten Erfahrungen gewonnen und in einen Algorithmus gepackt wurden. Das genaue Vorgehen findet Ihr hier: http://googlewebmastercentral.blogspot.de/2012/10/a-new-tool-to-disavow-links.html.
Vorteile dieser Methode
Durch das manuelle Abwerten von Backlinks kann ein Webmaster (oder sein Programmierer) sich schneller und einfacher von unliebsamen Linkpartnern trennen. Teilweise war es ja brauch, als die große Linkabbau-Welle am Anfang des Jahres losging, um schlecht aufgebaute Links zu entfernen, dass Webmaster Geld verlangt haben, um einen Link zu entfernen. Solch ein Geschäftsmodell ist jetzt schwer zu halten, da durch das Disavow Links Tool jeder Webmaster manuell seine Backlinks entwerten kann.
Mögliche Problematiken des Disavow Links Tools
Das Tool könnte Webmastern dahingehend verleiten, ein evtl. „zu perfektes Linkbild“ aufzubauen. Wer plötzlich nur noch Links von hervorragenden Seiten gewertet haben möchte, verlässt den Weg des natürlichen Linkaufbaus und könnte mit seiner Seite plötzlich schlechter dastehen als vorher.
Weitere Möglichkeit, dass Tool missbräuchlich einzusetzen und so dem Black-Hat zu frönen, ist das Entwerten von guten Linkquellen eines Mitbewerbers. Besitzt ein Webmaster oder besitzen mehrere Webmaster ausreichend Backlinks von einer Seite, die zum Beispiel als gute Backlinkquelle für einen Konkurrenten zählt, lässt sich diese Linkquelle so versiegen. Denn es ist davon auszugehen, dass wenn viele Link-Entwertungsanfragen einer Domain bei Google eingehen, diese auch gleichzeitig abgewertet wird und nicht mehr die optimale Linkquelle für einen Konkurrenten darstellt (In meinem wirren Gehirn scheint die Logik gerade richtig...).
Die Veränderungen bei den Backlinks
Weiterhin zeigt dieses Tool die Evolution von der Wichtigkeit von Backlinks. War es früher noch so, dass man sich über jeden Backlink und jede Verlinkung gefreut hat, ist dies heutzutage auch nicht mehr so. Wie beim Online Marketing im Allgemeinen, wo man auch nicht mehr so viele Leute wie möglich ansprechen möchte und dadurch enorme Kosten hat, sondern spezielle Gruppen mit der höchsten Conversion-Wahrscheinlichkeit ansprechen möchte, sollte man nun beim Linkaufbau auch „nur noch“ spezielle themenrelevante Backlinks nehmen bzw. aufbauen. Auch wenn das schon seit längerer Zeit klar ist, wird es durch dieses Tool noch einmal verdeutlicht.
Wie sich das Tool entwickelt und wie es von den meisten eingesetzt wird, sehen wir in der Zukunft. Schlauer werden wir ja alle im Laufe der Zeit. Und hier noch das Video von Matt...